Identity Design MA
Lea Füglein
Ich oder wir? – Was individualistische von kollektivistischen Gesellschaften lernen können. Eine Feldstudie über gegenseitige Rücksichtnahme im öffentlichen Raum.





Was können wir von gemeinschaftsorientierten Kulturen lernen, um unseren eigenen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken?
Eine Frage, die drängender nicht sein könnte – in einer Zeit, in der gesellschaftliche Spaltung, Krisen und globale Herausforderungen zunehmen. Immer öfter sind wir mit uns selbst beschäftigt, im Alltag gefangen, den Blick für andere verloren. Doch genau jetzt braucht es neue Impulse für ein Miteinander, das trägt – und das beginnt oft im Kleinen.
Im Gespräch mit Menschen aus Syrien, Tansania, Israel, Curaçao und Thailand durfte ich Einblicke in andere Lebenswelten und Haltungen gewinnen. Was dort häufig ganz selbstverständlich gelebt wird, ist hier oft Mangelware: soziale Aufmerksamkeit. Und genau das ist es, was wir uns wieder mehr ins Bewusstsein holen sollten.
Aus diesen Erkenntnissen entstand die Kampagne „Wir sehen uns“ – mit dem Ziel, Zusammenhalt im Alltag erlebbar zu machen. Im Zentrum steht eine partizipative Aktion: Eine Blume wird von Mensch zu Mensch weitergereicht, bis sie am Rathausplatz ihr Ziel erreicht – ein einfaches Zeichen für Aufmerksamkeit und Verbundenheit.
Begleitet wird die Aktion von einer Straßenbahnfolierung, einer Plakatkampagne an Haltestellen und einer mobil optimierten Website. Gestaltung wird hier zum Werkzeug, das Verbindungen stiftet und Menschen in kleinen Momenten zusammenbringt.
Denn Zusammenhalt beginnt im Kleinen – im Gesehenwerden, im Rücksichtnehmen, im Miteinander.
Wann hast du das letzte Mal einer fremden Person bewusst ein Lächeln geschenkt?
Betreuung:
Prof. Stefan Bufler Prof. Carolin Jörg
